Hebammen haben immer eine Schulter zum Anlehnen

Informationsstand vor dem Licher Rathaus

LICH (il). Der internationale Hebammentag bot jüngst eine gute Gelegenheit, die Arbeit der Hebammen öffentlich darzusteIlen. Am Informationsstand vor dem Licher Rathaus erIäuterten examinierte Hebammen dem meist weiblichen Publikum ihre Tätigkeit. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Mutter und Kind auf dem Weg zur Familie zu begleiten. Dazu leisten sie Vorsorge, Geburtshilfe und Wochenbettpflege und zwar nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in freiberuflicher Tätigkeit. Schon während der Schwangerschaft ist die Hebamme eine wichtige Kontaktperson. Sie berät die werdenden Mütter über Ernährung und Lebensweise, informiert über Möglichkeiten der Geburtsvorbereitung sowie über soziale Hilfen während der Schwangerschaft und im Wochenbett.
Auch kann die Hebamme Vorsorgeuntersuchungen nach den Mutterschaftsrichtlinien durchführen. Ausgenommen sind lediglich Ultraschalluntersuchungen. Noch viel zu wenig bekannt sei, daß Hebammenhilfe auch nach dem Klinikaufenthalt in Anspruch genommen werden kann, wobei die Kosten weitgehend von den Krankenkassen getragen werden. Die Hebammen sehen sich als ideale Begleitung während der großen körperlichen und seelischen Anpassung an die Mutterschaft. Sicherheit und Geborgenheit für Mutter und Kind ist für sie oberstes Ziel, denn "Hebammen haben immer eine Schulter zum Anlehnen ".


Gießener Anzeiger, 12.05.1993, S. 33