Beim 15. Geburtstag war auch »Nr. 1« zu Gast

Entbindungshaus Heidorn feierte Jubiläum - Rund 1000 Kinder wurden seit 1985 in Rödgener Einrichtung geboren

Gießen-Rödgen (av). Groß war der Andrang zur Feier des 15. »Geburtstages« des Entbindungshauses Heidorn am Samstag. Und groß war die Wiedersehensfreude von Hebamme Dorothea Heidorn, die bei dieser Gelegenheit von »ihrem« ersten Rödgener Baby besucht wurde. Rund 1000 kleine Erdenbürger erblickten seit Sommer 1985 »Zum Bahnhof 28« das Licht der Welt, und Maike Wagner, Geburtsdatum 18. Juli 1985, steht ganz am Anfang dieser stattlichen Reihe. Aus Daubringen kam die 15-Jährige mit ihrer Mutter zum Benefiz-Fest ins Entbindungshaus. Ulrike Rupp-Wagner hat die Geburt ihrer Tochter in guter Erinnerung. Das Haus, seine Umgebung und die Fürsorge durch Dorothea Heidom hinterließen bei ihr einen »tollen Eindruck«, wie sie sagte.


Heidorns Einrichtung war bei der Gründung 1985 das erste Entbindungshaus Deutschlands. Seinen Sitz hat dort auch der Verein für Mütter und Familienpflege. Hinzu kommt das seit 1994 bestehende Angebot der Mütterpflegerinnen-Schule, die in einjähriger praxisorientierter Schulung erfahrene Frauen zu hebammengeprüften Mütterpflegerinnen ausbildet, die dann menschlich und fachlich kompetent junge Mütter in den ersten Tagen mit dem Säugling begleiten. Heidorn, die an Krankenhäusern als freiberufliche und leitende Lehrhebamme arbeitete, bevor sie sich in Rödgen niederließ, stand am Samstag zu informativen Gesprächen zur Verfügung. Ebenso die Vorstandsfrauen Kirsten Schänzer und Judith Neuse, die als Dozentinnen an der Mütterpflegerinnen-Schule tätig sind und zudem seit zwei Jahren werdende Eltern beraten.

Die zahlreichen Besucher - unter ihnen viele Kinder, die erstmals an die Stätte ihrer Geburt kamen - konnten sich an Ort und Stelle über die Einrichtung mit sechs Betten, Entbindungszimmer, Küche, Gymnastik- und Gemeinschaftsraum sowie einem Garten nebst Teich und Brunnen informieren. Der Reinerlös des Festes ist für die Arbeit von Haus, Verein und Schule bestimmt. Auf dem Programm des Tages standen ein Dokumentarfilm, eine Tombola, Ponyreiten, internationale Folklore, ein Luftballon-Wettbewerb, eine Malaktion für Kinder und Darbietungen von Zauberer Dieter Ruprich. Das leibliche Wohl kam ebenfalls nicht zu kurz.

Giessener Allgemeine, 19.09.2000, S. 26